Hitzeperiode
Verfügbarkeit des Trinkwassers
Bedingt durch die Niederschläge der ersten Jahreshälfte von rund 482 l/m² im unteren Murtal (Vergleich z.B. 300 l/m² in 2022) und die sehr gute Schneeschmelze im Frühjahr profitieren wir im Begleitstrom der Mur noch immer von einem Grundwasserspiegel der rund 80 cm über den saisonüblichen Tiefständen liegt. In den letzten Jahren war nur 2023 niederschlagsreicher.
In solchen Hitzeperioden ist demnach nach dem niederschlagsreichen Frühjahr in der Regel ein guter Grundwasserpolster gegeben. Das bedeutet auch, wir können unseren eigenen Konsens in den murnahen Brunnenfeldern von 145 l/s ausnutzen und damit in die Region liefern.
Konsens und Netzwerk
Die Verbrauchsmenge aus dem Vorjahr (bisherige Höchstabgabemenge in der Verbandsgeschichte) wird laut Prognose im heurigen Jahr um rund 10% überschritten.
Von den anfänglichen 10 l/s Jahresabgabe aus eigenem Konsens in den 90er Jahren, über das Jahr 2010 mit etwa rund 80 l/s, konnte bis heute die Eigenkonsensmenge von 145 l/s aufgebaut werden, wovon der Hauptteil des Trinkwassers von unseren 4 Brunnenfeldern aus dem unteren Murtal kommt.
Die darüberhinausgehende Spitzenabdeckung erfolgt über das aufgebaute Wassernetzwerk mit dem benachbarten Wasserverband Oberes Raabtal und über die seit 2010 im Betrieb befindliche Transportleitung Oststeiermark, wo uns noch insgesamt 94 l/s zur Verfügung stehen.
Übergabepunkte an unseren Verband bestehen etwa in Gleisdorf und im Ilztal.
Mit der IG-Plabutsch, die uns garantiert, dass im Falle von Aus- oder Störfällen die Trinkwasserversorgung aufrecht erhalten bleibt, ist der Wasserverband Wasserversorgung Vulkanland noch einmal gesondert abgesichert.
Leistungsfähigkeit
Durch die kontinuierliche Auf- und Ausbautätigkeit der Ressourcen, können auch die gesteigerten Spitzenverbräuche der letzten Jahre bewältigt werden.
Um die kontinuierliche Belieferung der Region mit 119,61 l/s sicherstellen zu können, bedarf es einer intelligenten Steuerungstechnologie und eigener Visualisierung. Dazu befinden sich unsere Mitarbeiter 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche im Einsatz, um auf die aktuellen Bedürfnisse und eventuell auch Gebrechen reagieren zu können.
*) 1. Halbjahr
Spitzenabgaben
Eine besondere Herausforderung sind jedoch die Spitzenabgabemengen, auf die das gesamte 300 km lange Rohrleitungsnetz und das Speichervolumen der Hochbehälter mit den entsprechenden Pumpwerken ausgelegt sein müssen.
Tagesspitzenverbräuche von 179,83 l/s bedeuten eine Wassermenge von rund 15.500 m³, die in die Speicherbehälter auch immer wieder nachgefüllt werden müssen. Gerade zwischen 19:00 und 21:00 Uhr wenn der höchste Stundenverbrauch dieser Tage mit aktuell 252,67 l/s benötigt wird, wird das System einer starken Belastungsprobe unterzogen.
Nur durch ständige Vorausschau und Anpassung des Netzes können diese Spitzenwerte auch geliefert werden. Nicht zuletzt durch ständige Investitionen, wie z.B. in die Erweiterung des Hochbehälters in Auersbach um rund 1.000 m³ Fassungsvolumen oder in Ertüchtigungen der Transportleitungen sorgt der Verband hier für die Sicherheit der Trinkwasserversorgung.
Qualität
Auch in der Qualität des Trinkwassers ist der Wasserverband Wasserversorgung Vulkanland seit 45 Jahren ein verlässlicher Versorger nach den strengen Kriterien der Trinkwasserverordnung. So werden durch ein spezielles Vorfeldmonitoring mögliche Verunreinigungen des Grundwassers schon bis zu 60 Tage vor Auftreten an unseren Brunnen erkannt.
Die Probennahmen und Sondenmessungen erfolgen in einer höheren Anzahl, als das durch die Verordnungen vorgegeben ist. Zusätzlich wurden im heurigen Frühjahr auch Chemikalien und Arzneimittelspuren überprüft, die erst ab 2026 überprüfungspflichtig sind. Dabei konnten wir uns davon überzeugen, dass wir in allen Belangen die hohe Qualitätsvorgabe der Trinkwasserverordnung erfüllen.
Blackoutsicherheit
Gerade in diesen Tagen ist das Szenario „Stromausfall“ eines der größten Katastrophenfälle. Ohne Wasser würden wir, unsere Tiere und unsere Umwelt enormen Schaden nehmen.
Der Wasserverband hat in den letzten 10 Jahren eine Summe von 2,3 Mio Euro in die Hand genommen, um seine Anlagen für 5-7 Tage blackoutsicher zu machen.
Durch 23 Notstromaggregate und einer eigenen Dieseltankstelle wird auch im Falle eines Stromausfalles eine kontinuierliche Trinkwasserbelieferung der Bevölkerung gewährleistet.
Infobox: Wasserverband Wasserversorgung Vulkanland